Blankes Entsetzen über bürokratische Ignoranz

09.06.2018

„Leidtragende sind die Kinder, die Eltern und die Lehrer gleichermaßen! Und der Steuerzahler zahlt ...

„Leidtragende sind die Kinder, die Eltern und die Lehrer gleichermaßen! Und der Steuerzahler zahlt am Ende die Rechnung für eine stockende Integration.“ So kommentiert die Schulausschussvorsitzende und CDU-Ratsfrau Ellen Neuhaus die bevorstehende Schließung der Zuwandererschule in Halden. „Ich schwanke zwischen blankem Entsetzen über so viel bürokratische Ignoranz und Wut über die offensichtlich ungebrochene Ideologiepolitik der Landesschulverwaltung. In Halden soll zum Ende des Jahres ein gut funktionierendes Integrationsmodell zerstört werden, das bei allen Beteiligten auf sehr viel positive Resonanz stößt. Derzeit fördern wir hier die Sprachkenntnisse der Zuwandererkinder sehr gezielt und ausgesprochen effektiv. Damit erreichen wir, dass Kinder schnell auf die für sie geeignete Schule wechseln und dort dem Unterricht folgen können. Rückmeldungen aus der Lehrerschaft anderer Schulen bestätigen unsere Erfolge. Mit dem „Haldener Sprach-Turbo“ beschleunigen wir die echte Integration der Kinder.“

Auch der Schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Walter, ist entsetzt: „Wie kann es denn sein, dass man Kinder, die zum Teil kaum Deutschkenntnisse haben oder gar Analphabeten sind, direkt in das Regelschulsystem einspeist, ohne die personellen, inhaltlichen und sachlichen Voraussetzungen für eine gelingende Integration dieser Kinder gewährleisten zu können? So schadet man den Zuwanderer- und Flüchtlingskindern ebenso wie den übrigen Mitschülern!“

Kritisch sehen Inklusionsbefürworter den verspäteten Eintritt der Kinder in den Regelschulbetrieb. Sie wollen darin eine versteckte Diskriminierung identifiziert haben: „Ja“, so Neuhaus, „diesen Vorwurf höre ich von Zeit zu Zeit. Die Betroffenen beschweren sich allerdings nicht, weil sie sehen, wie positiv die Kinder auf den Sprachförderungsschub in Halden reagieren.“

Für Ellen Neuhaus zeigt die Entscheidung vom grünen Tisch, „dass die unbelehrbare und ignorante Landesschulverwaltung weiter ein Eigenleben führt. Umgekehrt lässt die Landesschulverwaltung jeden Plan vermissen, wie sie auch nur annähernd so erfolgreich wie die Zuwanderschule in Halden Kinder in Deutschland integrieren will. Für mich befördert das Fremdenfeindlichkeit auf der einen und Frustrationen gegen uns auf der anderen Seite. Das hilft am Ende nur den Radikalen auf beiden Seiten!“

Redaktion: Alexander M. Böhm.