
Alexander M. Böhm.
Als „bühnenreifes Spektakel“ bezeichnet der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Röspel den neuesten Akt im SPD-Drama „Hagens Tierheim“, mit dem die ins Stocken geratenen SPD-Kampagne gegen den amtierenden CDU-Oberbürgermeister Jörg Dehm erneut angeschoben werden soll. Mit der Suche nach Wahrheit oder gar Aufklärung hat das nichts zu tun“, wie Röspel kritisiert. Dabei sei gerade Aufklärung in dieser Angelegenheit dringend geboten.
„Es ist schon eine lächerliche Inszenierung, wenn dieselbe SPD-Fraktion eine Akteneinsicht einfordert, zu deren Selbstverständnis es gehört, Amtsleiter und Dezernenten in die Fraktionsgeschäftsstelle einzubestellen, um sich über Sachverhalte haarklein informieren zu lassen oder Loyalitäten sicherzustellen. Es erklärt aber, wie es den Laienschauspielern Krippner und Weber innerhalb kürzester Zeit gelingen konnte, aus einem Meer von 92 Aktenordnern und tausenden Seiten Papier zielsicher einen einzigen kurzen Vermerk zu ziehen. Und wie zufällig soll dieser Beleg – aus dem Zusammenhang gerissen und mit viel Phantasie – geeignet sein, Stimmung gegen das Stadtoberhaupt zu machen. Hier schwächelt die schauspielerische Leistung so deutlich, dass das schlichte Drehbuch für das Publikum offen erkennbar wird.“
Die gespielte Ahnungslosigkeit Jochen Webers bezeichnet Wolfgang Röspel als unglaubwürdig: „Er ist nicht nur Vorsitzender des Betriebsausschusses der Gebäudewirtschaft (GWH) sondern auch Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen Immobiliengesellschaft G.I.V.. Der GWH-Betriebsausschuss hat sich in zahllosen, der GIV-Aufsichtsrat in mindestens vier Sitzungen mit dem Bau des Tierheims und des Bungalows für die Tierheimleitung beschäftigt. Da wollen Weber alle Details entgangen sein? Wenn dem so wäre, dann wäre das Grund genug, sein Amt nieder zu legen.“
Die Kostenaufteilung für die Herrichtung des Baugeländes betreffend spricht auch das Protokoll der Ratssitzung vom 10. September 2009 gegen die Weber-Deutung des Jahres 2013, wie Röspel betont: Dort ist zu lesen, dass der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende Jochen Weber für seine Fraktion mitteilt, „dem Beschlussvorschlag beizutreten, der da regelt: „Die Kosten für den zusätzlichen Lärmschutz sowie die vorgezogene Herrichtung und Einzäunung der Tierheim-Erweiterungsfläche sowie einer Teilfläche des Hundeplatzes werden finanziert mit 100.000 Euro aus der Sparkassenspende sowie den Mitteln, die die Stadt im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht ohnehin für die Sicherung eines brachliegenden eigenen Geländes aufwenden müsste.“
Enttäuscht ist Röspel insbesondere von den Akteuren in der GWH: „Ich kann mich noch an die stolz geschwellte Brust von GWH-Betriebsleiter Karl-Hermann Kliewe erinnern, der im Rahmen einer Besichtigung der Tierheimbaustelle am 23. November 2011 prahlte: „Wir legen Wert auf die Feststellung, dass wir trotz der kurzen Realisierungszeit alle Zeit- und Finanzziele erreicht und die Mittel aus dem Konjunkturpaket II bereits abgerechnet haben.“ „Jetzt“, so Röspel, „stellt sich das in einem ganz anderen Licht dar."
Autor: Alexander M. Böhm.
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