CDU an ver.di: Für Sonntagsöffnung an Verhandlungstisch

18.05.2018

Die CDU-Ratsfraktion appelliert an die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, „in einen fairen Dialog über ...

Die CDU-Ratsfraktion appelliert an die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, „in einen fairen Dialog über Anzahl und Anlässe für Sonntagsöffnungen einzutreten“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Stephan Ramrath. „Mit Sorge beobachten wir, dass Hagens Händler durch verkaufsoffene Sonntage, die nur in Umlandkommunen wie Iserlohn, Witten oder Wetter stattfinden, abgehängt werden. Das führt zu einer Wettbewerbsverzerrung und wird für manchen Einzelhändler zum gravierenden Problem. Denn die Verkaufssonntage bringen nicht in erster Linie Umsätze. Sie helfen, die Stadtteile lebendig zu halten und stellen wichtige Kundenbeziehungen her. Gerade diese Beziehung macht oft den Unterschied zwischen Internetkauf und Ladenbesuch! Deshalb wünschen wir uns, dass sich Verwaltung, Einzelhändler und ver.di an einen Tisch setzen und einen gemeinsamen Konsens für Hagen aushandeln.“

Fraktions-Vize Willi Strüwer trägt den ver.di-Verantwortlichen an, auf eine Klage gegen die im Rat mit 80 Prozent der Stimmen beschlossene Sonntagsöffnung am 27. Mai in Hohenlimburg zu verzichten: „Wir wägen sehr wohl ab zwischen dem hohen Gut der Sonntagsruhe und dem Wunsch vieler Menschen nach Flaniermöglichkeiten im Rahmen ausgewählter Veranstaltungen. Diejenigen, die diese verkaufsoffenen Tage genießen, sind Arbeitnehmer, die wochentags wenig Gelegenheit haben, Freizeit, Kultur und Einkauf angenehm miteinander zu verbinden. Im Übrigen geht es vielen Angestellten darum, ihren eigenen Arbeitsplatz zukunftssicher zu machen. Von daher stehen verkaufsoffene Sonntage durchaus im Einklang mit den Interessen der Arbeitnehmer auf beiden Seiten der Ladentheke. Deshalb sehe ich Raum für einen gesunden Kompromiss, der die religiöse Bedeutung des Sonntags ebenso respektiert wie den gewerkschaftlichen Erholungs- und Freizeitaspekt.“

Mit der geplanten Sonntagsöffnung zu „Hagen blüht auf“ sind Rat und Verwaltung zuletzt gescheitert. Die Hagener Absicht, eine traditionelle Publikumsveranstaltung mit einem Verkaufssonntag zu verbinden, wurde durch eine erfolgreiche Klage der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di vereitelt. Anderenorts werden vergleichbare Sonntagsverkäufe von ver.di nicht beklagt. Das führt dazu, dass Einzelhändler in Oberzentren wie Hagen schlechter gestellt sind als solche in kleineren Gemeinden.

Redaktion: Alexander M. Böhm.