
Fotos: Alexander M. Böhm / Montage: Andreas Lueddecke
„CDU und FDP wollen den Lückenschluss der A46 zwischen Hagen und Schwelm mit einem Tunnel unter der Innenstadt.“ Das machen der CDU-Fraktionsvorsitzende Jörg Klepper und der FDP-Gruppenchef Claus Thielmann deutlich. „Seit Jahren diskutieren wir, wie wir den LKW-Durchgangsverkehr verbannen und saubere Luft in der Innenstadt schaffen können. Jetzt ist klar: Das geht nur mit dem Lückenschluss der A46“, wie Klepper zusammenfasst.
Für Claus Thielmann geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: „In den vergangenen zweieinhalb Jahren haben wir vertraulich mit einem versierten NRW-Bauunternehmen ein tragfähiges Vorkonzept entwickelt, das wir am Ersten April vorstellen werden.“
So viel ist bereits bekannt: Im Mittelpunkt wird ein kombinierter Auto- und Eisenbahntunnel von der Flensburgstraße bis zur Berliner Straße stehen. An der Berliner Straße wird die Bahntrasse an die Gleise nach Wuppertal angeschlossen. Die sechsspurige A46(neu) selbst wird bis zum Autobahnkreuz Wuppertal-Nord als Brücke über die Bahngleise geführt und haust dieselben ein. Zusammen mit dem erweiterten Schallschutz wird das Projekt für eine erhebliche Lärmreduzierung im Tal der Ennepe sorgen. Solardach und -wände gewinnen einen Teil des Bahnstroms für die Züge aus regenerativen Energien. Dafür stellt die Ampelregierung in Berlin derzeit den entsprechenden Förderrahmen her.
Klepper und Thielmann geben weitere Einblicke in die Konzeptideen: „Die Abfahrt „Hagen-Innenstadt“ gewährt direkte Zufahrt in die innerstädtischen Parkhäuser. Weitere Ein- und Ausfahrten schließen die Gewerbegebiete Lennetal, Varta-Insel, Kückelhausen und Westerbauer an und reduzieren so den innerstädtischen LKW-Verkehr dramatisch. Die Teile aus dem Rückbau der Ebene 2 der Altenhagener Brücke fließen ebenfalls ins Projekt. Das ist Recycling at its best“, wie Klepper überschwänglich anglifiziert.
Als „gut bis sehr gut“ beurteilen beide Kommunalpolitiker die Realisierungschancen des Plans: „Schon der kombinierte Auto- und Eisenbahntunnel sowie der erweiterte Schallschutz für die Städte Hagen, Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm sind deutschlandweit einmalig und zu 90 Prozent förderfähig. Den Eigenanteil von 10 Prozent erwirtschaften wir während des Betriebs aus den Energie-Einnahmen der Solarzellen und der mit der Straßendecke verbundenen Wärmepumpen. Sie nutzen die Reibungswärme der vorbeifahrenden 160.000 Fahrzeuge pro Jahr und halten im Winter die Fahrbahn eisfrei“, wie Claus Thielmann darlegt.
Zur Hilfe kommt der CDU/-FDP-Idee das Scheitern des Lückenschlusses zwischen Hemer und Menden: „Es ist bedauerlich, dass der regionale Konsens dort nicht klappt und der NRW-Verkehrsminister das Projekt nicht energisch vorgetragen hat. Gleichzeitig ist das unsere Chance, das seit 1947 schlummernde Vorhaben wiederzubeleben. Mit unseren Vorleistungen bekommen wir das kurzfristig hin. Wir müssen nur schnell sein.“
Redaktion: Alexander M. Böhm.
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