Mehr Vielfalt in der Kinderbetreuung erwünscht

25.08.2005

„Wir wollen mehr Freiheit und Flexibilität bei der Kinderbetreuung statt immer mehr staatliche Kindergärten mit starren Öffnungszeiten.“ So fasst der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende und Bundestagskandidat Wolfgang Röspel den Inhalt eines CDU-Antrages im Frauenbeirat zusammen.

Carmen Knollmann, selbst Mutter und für die CDU-Fraktion im Frauenbeirat, will schlicht die bestehenden Verhältnisse umkehren: „Für die SPD richtet sich das Familienleben nach den Dienstplänen und Öffnungszeiten der Kindergärten. Wir setzen uns dafür ein, Betreuungsmöglichkeiten zu fördern, die sich an den Bedürfnissen der Familien orientieren und sich an die Erwerbsrealitäten anpassen. Dies schafft und sichert Arbeitsplätze.“

In dem Antrag schlagen die Frauenbeiratsmitglieder der CDU-Fraktion deshalb die Einrichtung eines Modellkindergartens vor, der sich hinsichtlich der Betreuungszeiten an dem individuellen Bedarf von berufstätigen Eltern und Alleinerziehenden orientieren soll. Die Verwaltung soll den Bedarf an Betreuungszeiten unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse von berufstätigen Müttern und Vätern von Montag bis Freitag wie auch an Wochenenden, Feiertagen und Ferienzeiten ermitteln. Dabei sollen insbesondere auch Beschäftigte im Einzelhandel und in Unternehmen mit Schichtdiensten gefragt werden. Geklärt werden soll auch, ob Unternehmen zusätzliche Arbeitsplätze in Teilzeit oder Vollzeit anbieten könnten, wenn entsprechende Betreuungsangebote eingerichtet würden. Eine allgemeinere Umfrage, so war zu hören, sei seitens der Stadt bereits geplant.

Für erstrebenswert erachtet Carmen Knollmann, dass sich Frauen über die Parteigrenzen hinweg für die Interessen der Familien zu Gunsten einer flexibleren Kinderbetreuung einsetzen.

In diesem Zusammenhang kündigte die Christdemokratin an, in Kürze mit einem weiteren Antrag mehr über die Fördermöglichkeiten von Tagesmüttern und Tagesmüttergruppen erfahren zu wollen: „Es gibt auch Eltern, die ihre Kinder gerne persönlich betreuen lassen oder sich gemeinsam mit Nachbarn in Privatwohnungen um ihre Kinder kümmern. Auch sie wollen wir besser unterstützt sehen. Das ist oft nicht nur eine Frage des Geldes, von Vorschriften und technischen Standards, sondern auch die Frage wie viel Eigenverantwortung und Freiheit wir Familien gewähren wollen.“

Rückenwind für diese Bemühungen sieht der CDU-Fraktionsvize Wolfgang Röspel bereits von der Landesregierung kommen: „In der Koalitionsvereinbarung sind deutliche Ankündigungen zu finden, die Tagesbetreuung von Kindern zu verbessern und die Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren weiter zu entwickeln. Diese Chancen müssen wir frühzeitig nutzen.“

Autor: Alexander M. Böhm.