„Das riecht kräftig nach einer Extrawurst für das Hasper SPD-Partei- und Wahlvolk“, kritisiert der CDU-Fraktionsvorsitzende Christoph Gerbersmann die überraschende Entscheidung von Oberbürgermeister Peter Demnitz, wonach die Beschilderung der Hasper Kirmes nun wieder von der Stadt übernommen wird.
„Im vergangenen Jahr haben das auf Initiative der CDU die beiden großen Parteien übernommen“, wie Gerbersmann sich erinnert: „Schon damals sah sich der Präsident des Hasper Heimat- und Brauchtumsvereins (HHBV), ex-OB Dietmar Thieser, nicht in der Lage, diese vergleichsweise bescheidene Aufgabe zu übernehmen. Gleichzeitig schmückt er sich mit der umfangreichen Organisation jener Kirmesveranstaltung, die er angeblich nicht einmal ausschildern kann. In anderen Stadtteilen funktioniert so etwas problemlos.“
Noch schlimmer ist für den Fraktionsvorsitzenden das Einknicken des Hagener Oberbürgermeisters. „Er macht offensichtlich nicht einmal mehr den ernsthaften Versuch, ein solches Miniproblem in Regie der Vereine erledigen zu lassen. Stattdessen lässt er sich in Zeiten knapper Kassen durch den Widerstand eines prominenten Hasper Vereinspräsidenten dazu nötigen, eine Brauchtumsveranstaltung durch öffentliches Eingreifen zu ermöglichen. Offensichtlich will er sich damit auch für das Wahlkampf-Engagement bedanken, das ihn auf den OB-Sessel verholfen hat.“
Der Betrag, der aus dem städtischen Haushalt entnommen werden müsse, sei für Gerbersmann noch das geringere Problem: „Finanziell ist das nur eine Randnotiz im Haushalt. Aber die Signalwirkung, die von dieser Entscheidung ausgeht, ist fatal: Die konsequente Verweigerungshaltung des HHBV-Präsidenten hat sich ausgezahlt. Das werden die anderen Hagener Vereine sicher aufmerksam registriert haben und daraus lernen.“
Für die CDU-Fraktion muss die Entwicklung jedoch in die entgegen gesetzte Richtung gehen: „Ob es um die Bewältigung der Haushaltskonsolidierung, die Bekämpfung der Abwanderung oder die Begleitung des demographischen Wandels geht: Wir werden in Zukunft weit mehr privates Engagement in Hagen brauchen, ganz besonders im kulturellen und sozialen Bereich. Diese Menschen können wir wohl kaum motivieren, wenn wir ihnen gleichzeitig das Negativbeispiel eines HHBV-Präsidenten vor Augen führen, der noch immer nicht in der politischen Gegenwart angekommen ist:“
Autor: Alexander M. Böhm.
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