CDU fordert Stellungnahme und Verstärkung für Polizei

19.04.2004

Skandalhafte Züge trägt die Informationspolitik der Polizeipräsidentin Ursula Steinhauer nach Auffassung von Ratsfrau Susanne Kampmann, selbst Vorsitzende im Polizeibeirat. Sie empfindet es als empörend, „wenn ich erst aus der Presse erfahren muss, dass nun schon seit Monaten die Ermittlungsarbeit bei Kriminaldelikten in der Stadt gefährdet ist, weil der Krankenstand im Polizeipräsidium katastrophale Ausmaße erreicht hat. Welchen Wert hat denn ein Gremium, wenn wir nicht einmal in Ansätzen informiert werden? Wenn Ermittlungen aus dem Sommer 2003 nicht mehr ordentlich abgearbeitet werden konnten und Frau Steinhauer Mitte März die Inspektionsleitung beauftragt hat, „die personelle Situation zu analysieren und zu bewerten“, dann ist das Problem nicht wirklich neu. Wenn sie schon unterließ, den Rat der Stadt Hagen zu informieren, so wäre es auf jeden Fall ihre Pflicht gewesen, den Oberbürgermeister über den Sachstand zu informieren. Doch auch das ist offensichtlich nicht geschehen.“

Für Christoph Gerbersmann ist das Verhalten der Polizeipräsidentin absolut nicht mehr nachvollziehbar: „Bei einem solchen Krankenstand gibt es eigentlich nur zwei Ursachen: eine schwere Grippeepidemie oder ein katastrophales Betriebsklima. Da die Grippe als Grund ausscheidet, bleiben nur gravierende Führungsprobleme übrig, wofür ja auch die sieben Beamten sprechen, die sich in psychiatrischer Behandlung befinden. Das hätte sie als Verantwortliche umgehend zur Chefsache machen müssen. In persönlichen Gesprächen mit den Beamten hätte sie den Ursachen auf den Grund gehen müssen und durch ein Ersuchen an die Nachbarreviere hätte sie den ordentlichen Dienstbetrieb absichern können.“

Susanne Kampmann will die Dinge nun nicht mehr alleine im Steinhauer-Revier bearbeitet sehen. In einem Schreiben an das Düsseldorfer Innenministerium fordert sie die Behörde dazu auf, die Personalsituation im Polizeipräsidium Hagen umgehend zu untersuchen und schnellstmöglich mindestens fünf geeignete Beamte aus anderen Städten der Umgebung abzustellen, damit in Hagen die Ermittlungsarbeit nicht zum Erliegen kommt.

Autor: Alexander M. Böhm.