CDU: „Wir müssen das möglich machen!“

14.08.2015

Das Hagener Jobcenter soll aus Sicht der CDU-Ratsfraktion für Jugendliche unter 25 Jahren völlig neu aufgestellt werden. Das bezweckt ein CDU-Antrag für die Ratssitzung am Donnerstag. „Wie wir am Beispiel Mannheim sehen, ist es möglich, die Jugendarbeitslosigkeit durch Fördermittel und Engagement kurzfristig auf ein Minimum zu reduzieren“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Röspel. „In Hagen sind 1.000 Jugendliche arbeitslos. Auf der anderen Seite klagen Unternehmen in der Region über einen wachsenden Facharbeitermangel. Da passt etwas nicht zusammen! Jeder dieser jungen Menschen hat seine individuelle Chance verdient – und wir müssen das möglich machen!“

In Mannheim sorgt nach Darstellung des CDU-Fraktionschefs das Jobcenter Junges Mannheim als eigenständige Abteilung des Jobcenters in eigenen Räumlichkeiten dafür, „dass die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen praktisch keine Rolle mehr spielt. Binnen 18 Monaten gelang es dort, die Zahl der Jugendlichen ohne Job von 1.200 (Juni 2005) auf etwa 50 zu senken.

Wesentliches Merkmal des Jobcenter Junges Mannheim ist das Prinzip der sofortigen Aktivierung“, so Röspel. „Jugendliche erhalten sofort eine qualifizierte Erstberatung zur Klärung vorrangiger Ansprüche wie BAföG, Berufsausbildungsbeihilfe, Unterhalt oder anderen Einkommen. Im nächsten Schritt bewertet Vermittler und Berufsberater die entsprechende Qualifikation, um Jugendliche unverzüglich in Arbeit oder Ausbildung vermitteln zu können. Fehlen die Voraussetzungen für eine sofortige Vermittlung, kommen unmittelbare Qualifizierungsmaßnahmen und Praktika zum Einsatz. Kein Tag geht sinnlos verloren!“

Die Beratung und Unterstützung umfasst nach Darstellung der CDU-Fraktionssprecherin im Sozialausschuss, Marianne Cramer, „auch Hilfen zur Formulierung von Bewerbungsschreiben, entsprechend zugängliche Computer und Drucker oder die Anfertigung professioneller Bewerbungsbilder. Sollte die Anfahrt zum Vorstellungstermin oder Praktikum mangels Verkehrsmittel nicht möglich sein sollte, steht ein entsprechendes Leihfahrrad zur Verfügung.“

Möglich wird das laut Röspel „nicht nur durch ein hoch motiviertes Team im Jobcenter Junges Mannheim, das eigens auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der jungen Zielgruppe fortgebildet wurde. In Hagen geben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenter ebenfalls jede Mühe mit den Jugendlichen“, wie Röspel als Mitglied der Trägerversammlung des Hagener Jobcenters lobend hervorhebt. „Die Hagener Jobcenter-Kollegen verfügen allerdings bei weitem nicht über das Instrumentarium, das die Mannheimer Kolleginnen und Kollegen nutzen können. Hier müssen wir ansetzen.“

Auch der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Detlef Reinke, unterstützt den Antrag: „Ich freue mich, dass es ein erfolgreiches Konzept gibt, um junge Menschen vor einem Scheitern beim Berufseinstieg zu bewahren. Wir müssen nicht einmal das Rad neu erfinden, sondern können ein funktionierendes System übernehmen. Wir sind gut beraten, diese Vorerfahrung bestmöglich anzunehmen. Deshalb sollten wir uns intensiv mit dem Mannheimer Modell beschäftigen und entsprechende Fördermittel vom Bund einfordern. Das wird sicher ein dickes Brett, das wir bohren müssen. Aber wir sind es den jungen Menschen schuldig!“

Autor: Alexander M. Böhm.