CDU: Wasser bleibt in Hagener Händen

15.03.2015

Die CDU-Ratsfraktion hat während ihrer Klausurtagung im westfälischen Sundern am Samstag einen Beschluss zur Sicherung des Wasserwerks Hengstey gefasst. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Willi Strüwer macht deutlich, „dass das Wasserwerk Hengstey auf Basis des geltenden Wasserrechts mit der geforderten vierten Reinigungsstufe nachgerüstet werden soll. Das wichtigste Lebensmittel Wasser wird also auch weiterhin in Hagen gewonnen und aufbereitet. Darüber hinaus unterstützt die CDU-Fraktion den Enervie-Vorstand bei seinen Gesprächen mit der Bezirksregierung, um Wege für eine möglichst kostensparende Umsetzung der technischen Auflagen zur Nachrüstung zu finden. Dabei ist es richtig, dass der Enervie-Vorstand auch liquiditätsschonende Investitionsmodelle wie Contracting prüft. Indirekt sichern wir damit auch die Zukunft der Talsperre in Haspe.“

Daneben fordert die CDU-Fraktion im Hinblick auf die derzeit diskutierte Übertragung der Wassernetze auf die WBH eine ergebnisoffene Prüfung. „Im Vordergrund muss dabei der wirtschaftliche Vorteil für beide beteiligte Unternehmen und die Stadt stehen. Diese Vorteilhaftigkeit ist im vorliegenden Modell der WBH noch nicht ausreichend belegt,“ macht der stellvertretenden Fraktionsvorsitzende Dr. Stephan Ramrath die Haltung der CDU-Fraktion deutlich. Und weiter: „Wir befürworten die Große Netzgesellschaft und lehnen daher alle Modelle ab, die die schnelle Einrichtung dieser für die Enervie wichtigen Struktur gefährden.“

Voran gingen der Entscheidung wochenlange Recherchen und zum Schluss noch einmal intensive Befragungen des Vorstandsvorsitzenden der Enervie AG, Ivo Grünhagen, des Mark-E-Abteilungsleiters für Wassergewinnung, Roland Rüther, sowie des WBH-Anstaltsleiters Joachim Bihs. Mit ihnen wurde eine lange Liste von Fragen durchgearbeitet. „Der Zusammenschluss mit den Wasserwerken Westfalen ist zwar wirtschaftlich durchaus sinnvoll, nach umfangreicher Prüfung aller uns bekannten Alternativen, intensiver Würdigung der rechtlichen Rahmenbedingungen und technischen Optionen führt für die CDU-Fraktion nur die Ertüchtigung des Wasserwerkes Hengstey zu einer dauerhaft sicheren Wasserversorgung in Hagener Hand“, so Strüwer.

Ausgeräumt seien aus Sicht Strüwers und Dr. Ramraths auch zahlreiche Zweifel an der Notwendigkeit der Nachrüstung: „Natürlich haben wir uns auch mit den jüngsten Fragenkatalogen anderer Fraktionen auseinandergesetzt, die teilweise den Eindruck erwecken, die vierte Reinigungsstufe sei technisch gar nicht erforderlich. Hier konnte Roland Rüther mit einer ausführlichen Darstellung der Funktionsweise des Hengsteyer Wasserwerks Klarheit schaffen. Die neue Reinigungsanlage sei zwar nicht zur Einhaltung der Trinkwasserverordnung erforderlich, allerdings verlange das Wasserrecht künftig einen noch höheren Reinheitsgrad als heute.

„Als nächstes werden wir“, so Strüwer „für die Ratssitzung am 26. März einen entsprechenden Antrag stellen und nach einer Mehrheit für diesen Risiken minimierenden Weg suchen. Wir sind überzeugt, dass wir nach der Suche und den Abwägungsprozessen damit einen guten und kompromissfähigen Weg gefunden haben.

Damit unterstreicht die CDU-Fraktion aus Sicht Strüwers noch einmal die Aussage von Fraktionschef Wolfgang Röspel, der im September 2014 mit seiner Rede zur Zukunft der Wasserversorgung die Diskussion im Rat angestoßen hatte: Er betonte schon damals, dass die CDU-Fraktion die Wasserversorgung nicht ohne Not aus der Hand geben werde. Eine solche Notsituation besteht weder bei der Stadt noch bei der Enervie. Deshalb bleiben wir bei unserer Haltung!

Autor: Alexander M. Böhm.