CDU: Emster Siedlungsstruktur erhalten

09.09.2020

„Wir werden die offene Siedlungsstruktur der Gartenstadt Emst am Lohe- und am Emster Marktplatz erhalten“, so das klares Bekenntnis des Vorsitzenden der CDU-Ratsfraktion, Dr. Stephan Ramrath. „Die kritischen Hinweise der Anwohnerinnen und Anwohner im weiterhin gestaltungsoffenen Bebauungsplanverfahren nehmen wir sehr ernst. Wir haben bereits unsere Schlüsse daraus gezogen. Im Stadtentwicklungsausschuss werden wir zusammen mit unseren Kooperationspartner dafür sorgen, dass die Gebäude deutlich niedriger, kleinteiliger und winddurchlässiger gestaltet werden. Den Emster Marktplatz werden wir freihalten.“

Damit tritt die CDU-Fraktion Bestrebungen der Verwaltung entgegen, den Emster Marktplatz zu verkleinern und mit einem viergeschossigen Gebäuderiegel abzuschließen: „Es war der Wunsch des Baubeigeordneten Henning Keune, an dieser Stelle den Stadtteil mit sozialem Wohnungsbau zu ergänzen. Das entspricht zwar vom Grundgedanken dem Spars-Gutachten zur Wohnraumentwicklung in der Stadt. Doch bei näherer Betrachtung vor Ort und nach Aufnahme der Bürgerbeteiligung sind bei uns große Zweifel daran gewachsen, ob der eingeschlagene Weg exakt an dieser Stelle richtig sein kann“, so Ramrath.

Für den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und Umweltausschusssprecher Jörg Klepper „ist alles, was an dieser Stelle über zwei Vollgeschosse hinausgeht, kritisch. Derart große Gebäude würden den naturnahen Charakter der bisherigen Bebauung deutlich überragen und dominieren. Darüber hinaus müssten wir mit deutlich negativen Effekten bei der Belüftung der umliegenden Gebiete rechnen, wenn wir mit großen Gebäuden Luftschneisen zubauen. Gerade beraten wir im Umweltausschuss die städtische Drucksache zu „Klima- und Umweltstandards in der verbindlichen Bauleitplanung“. Darin fordert die Verwaltung, die Anordnung und Ausrichtung von Gebäuden zukünftig an den Belüftungssituationen der Bauflächen zu orientieren, um stadtklimatische Belastungen zu minimieren. Das passt mit diesem Planentwurf nicht zusammen.

Ebenfalls unausgegoren ist die Verkehrserschließung. Nach Aussagen Kleppers „ist jetzt exakt der richtige Verfahrensschritt gekommen, um diese Bedenken in konkrete Entscheidungen zu übertragen. Deshalb wird die CDU-Fraktion nach der Offenlage entsprechende Anpassungen des Bebauungsplanes bei der Verwaltung einfordern.“

Für Bezirksbürgermeister Ralf Quardt ist der soziale Friede „noch wichtiger als alles andere: Wir haben in Emst und Eppenhausen eine breit getragene, stark gewachsene und gut verwobene Vereins- und Stadtteilstruktur. Diese Strukturen können wir dauerhaft nur sichern und festigen, wenn sie durch neu Zugezogene ergänzt und weiter mit Leben gefüllt wird. Deshalb lehnen wir auch ideologisch motivierte Sozialexperimente mit ungewissem Ausgang ab.“

Redaktion: Alexander M. Böhm.