Zurück aus der Zukunft des Fahrscheinverkaufs kommt Hagens CDU-Stadtrat und Mitglied in der Verbandsversammlung des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), Rainer Voigt. Danach macht er deutlich: „Wo wir hingehen, brauchen wir keine Papiertickets mehr! Was 2027 bei der Rheinbahn in Düsseldorf beginnen wird, könnte bald auch in Hagen das Busfahren revolutionieren. Dann wären Papiertickets nur noch im Museum zu bewundern.“

Bei der Rheinbahn in Düsseldorf verschaffte sich Rainer Voigt einen Eindruck davon, wie sich das Verkehrsunternehmen darauf vorbereitet, zum Jahr 2027 Papiertickets und die Bargeldzahlung komplett durch elektronische Zahlungsmittel und Tickets zu ersetzen. „An die Stelle von Papierkarten treten dann Apps, Bank- oder Guthabenkarten. Auf diese Weise schließt das künftige System niemanden aus“, wie Rainer Voigt erklärt. „Den Fahrgästen bietet das neue System nach Aussagen der Rheinbahn mehr Komfort und Nutzerfreundlichkeit. Für das Unternehmen stehen optimierte Betriebsabläufe, ein effizienterer Betrieb und eine höhere Pünktlichkeit auf der Liste der werthaltigen Vorteile.“

Ganz neu ist die Idee nicht: Große Betriebe im europäischen Ausland wie Amsterdam, London und Paris sind bereits am Ziel. Die Zeitschrift eGovernment hat ermittelt, dass die Verkehrsunternehmen in NRW unterschiedlich an das Thema herangehen: Die Verkehrsbetriebe in Köln, Bonn, Bochum, Wuppertal, Duisburg, Münster und Bielefeld wollen weiter an Papiertickets festhalten.
In der Hagener Straßenbahn ist noch keine Entscheidung gefallen: „Ich verfolge die Entwicklung auch als Aufsichtsrat sehr genau“, so Rainer Voigt. „Schließlich bleibt es wichtig, die Hürden für die Nutzung von Bus und Bahn so niedrig wie möglich zu gestalten. Darüber spielt auch der Datenschutz eine gewichtige Rolle. Wie sich die HST letztlich entscheidet, wird auch maßgeblich von den Erfahrungen in Düsseldorf abhängen. Insofern ist der Besuch bei der Rheinbahn ein erster wichtiger Meilenstein.“

Redaktion: Alexander M. Böhm